Gupta Entwicklerkonferenz 2013 in München – Nachlese

Wenn sich die Gupta-Entwicklerkonferenz ankündigt, dann wissen wir, dass es herbstlich und kalt wird, findet doch die deutsche Entwicklerkonferenz seit Jahren schon immer wieder im Herbst statt. So auch dieses Jahr. Unter der erprobten Leitung von I. Piech trafen das amerikanische Management (T. Baci, F. Vernardi), ausgewählte Entwicklungsleiter (H. di Lorenzi, G. Bettencourd, D. Norgord) und die deutschen Mitarbeiter (M. Teetz, H. Reimann) auf ihre deutschen, österreichischen und schweizerischen Kunden. Im Wesentlichen konzentrierte man sich in den zwei Tagen (in teilweise drei unterschiedlichen „tracks“) auf Themen rund um die Produkte SQLBase, Team Developer und Team Developer Mobile.

SQLBase und Team Developer
Dennis Norgord, der für die Weiterentwicklung verantwortliche Entwicklungsleiter und andere gingen in ihren Sessions auf die Weiterentwicklung von der Version 11.7 über 11.8 bis 12.0 ein. Für viele Zuschauer war es wichtig zu hören, dass die Themen Multiprozessor und Multicore-Unterstützung nunmehr in Angriff genommen und für die SQLBase-Version 12.0 angekündigt wurden.

Breiten Raum nahmen die detaillierten Vorträge über die neuen Features und Funktionen in Team Developer 6.2 in Anspruch. Helmut Reimann widmete sich der in die Tiefe gehenden Vorstellung der neuen GUI-Features (ribbon bar, dockable dialogs, usw.), während in anderen Sessions (M. Teetz, J.M. Gemperle) die neuen .Net-Features (360 Grad debugging usw.) vorgestellt und demonstriert wurden. Martin Teetz deutete in seinen Übersichtsfolien die geplanten Features und Funktionen für Team Developer 6.3 an.

So war der erste Tag der Entwicklerkonferenz vollgepackt mit Informationen und in den Gängen vor den Veranstaltungsräumen konnte man intensive Gespräche verfolgen, in denen es darum ging, die unterschiedlichen Vorgehensweisen für die Nutzbarmachung der neuen Funktionen für die eigenen Projekte zu diskutieren.

Team Developer Mobile
Am zweiten Tag stand die technisch teilweise sehr detaillierte Vorstellung des neuen Entwicklungswerkzeugs Team Developer Mobile im Vordergrund (obwohl es auch zwei weitere tracks mit unterschiedlichen Detailthemen gab).

In seinem Übersichtsvortrag erläuterte Horst di Lorenzi die grundsätzlichen Überlegungen, die dazu geführt haben, eine neue Entwicklungsumgebung auf den Markt zu bringen. Zunächst nannte er den Wunsch, das Bedürfnis vieler Firmen, Teilprozesse ihres Geschäfts auf mobilen Endgeräten zur Verfügung stellen zu wollen. Hierbei, so der Referent, stießen die Firmen auf eine Reihe von Herausforderungen: native Applikationen für die unterschiedlichsten Endgeräte (mit iOS, Android, Windows usw.) erfordern einen hohen Bedarf an unterschiedlich ausgebildete Fachkräften. Des Weiteren bedingten diese Plattformen in der Regel, dass die Anwendungen über einen „Store“ der jeweiligen Anbieter bereit gestellt werden müssten. Um diese beiden Herausforderungen zu überwinden bot der Referent die Alternative an, die eigenen (mit TD Mobile entwickelten) Anwendungen auf der Basis von HTML5-Seiten über firmeneigene Webserver (mit den entsprechenden Sicherheitsmechanismen SSL, Authentifizierung und Login) dem berechtigten Anwenderkreis zur Verfügung zu stellen. 
Team Developer Mobile richtet sich somit an Firmen und Entwickler, die Geschäftsanwendungen zur Abbildung wichtiger oder relevanter Teilprozesse innerhalb der eigenen Infrastruktur für mobile Endgeräte zur Verfügung stellen wollen. Um die Vielzahl unterschiedlicher Endgeräte vom Smartphone über den Tablet bis hin zum Desktop abdecken zu können, entschied man sich die HTML5-Technologie (unter Nutzung erprobter, öffentlich zugänglicher Komponenten) zu unterstützen. Team Developer Mobile-Anwendungen können daher auf jedem Endgerät aufgerufen und genutzt werden, da alle einen Browser anbieten.

Diese Positionierungs- und Architekturüberlegungen führten dazu, ein Entwicklungswerkzeug wie Team Developer Mobile zu entwickeln.

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Abbildung 1: die Bedienoberfläche der Entwicklungsumgebung „Team Developer Mobile“

Die Entwicklungsumgebung unterstützt dabei, einerseits serverseitige Geschäftslogik (in der Form von JSON-Webservices) und andererseits clientseitige Bedienoberflächen (auf der Basis von JQuery Mobile-Komponenten) zu entwickeln, zu testen (debuggen) und auf einem in der demilitarisierten Zone platzierten IIS-Webserver für die Anwender bereitzustellen.

Die Standard-Komponenten der Bedienoberfläche wurden von Gupta bereits im Aussehen (cascading style sheets) und Verhalten (JavaScript) vordefiniert, wobei der in diesen Technologien erfahrene Entwickler über die zur Verfügung gestellten Schnittstellen nach eigenem Gutdünken problemlos erweitern kann. Diese „offenen“ Schnittstellen wurden in eigenen Detailreferaten vertieft.

Gezeigt wurde weiterhin, dass in einem Projekt mehrere „Displays“ (Phone, Tablet) unterstützt werden und somit keine unterschiedlichen Codes verwaltet werden müssen. Auch die integrierte Nationalisierung der in der Applikation verwendeten Strings, zeigte wie weit die Konzeption der neuen Entwicklungsumgebung gediehen ist. Auch die Bedienoberfläche des neuen Produkts wird in unterschiedlichen Sprachen, wie Deutsch, zur Verfügung gestellt.

Für Team Developer-Entwickler war nicht nur die Bedienoberfläche der neuen Entwicklungsumgebung sofort vertraut. Sie konnten auch erleichtert feststellen, dass Funktionsklassen in Bibliotheksdateien (functional classes) und weitere Code-Bestandteile problemlos in die neue Entwicklungsumgebung integriert werden können.

Durch Hinweis auf einige derzeit bei amerikanischen Kunden laufende Entwicklungsprojekte mit „TD Mobile“ wurde deutlich, dass sich das Produkt derzeit in der „proof of concept“-Phase befindet: es gibt bereits einige Kunden, die eigene Anwendungen erstellen. Bei einem dieser Beispiele – die Erfassung von Schäden an öffentlicher Infrastruktur (Brücken, Straßen) – wurde deutlich, was sich alles hinter dem Schlagwort „HTML5-Unterstützung“ verbirgt: ein Mitarbeiter fotografiert einen Schaden im Fahrbahnbelag. Dieses Foto, zusammen mit einer Textinformation und der Geopositionierung des Standorts wird zur Zentrale übertragen und in der entsprechenden Datenbank gespeichert. Dieser Vorgang benötigt zwar nur einige Sekunden, zeigt aber deutlich, wie die Funktionalitäten des Smartphones mit der entsprechenden Anwendung zu einer erheblichen Verkürzung des Teilprozesses „Erfassung von Schäden“ führen kann.

Bei der Schilderung der unterschiedlichen Einsatzszenarien für TD Mobile-Anwendungen wurde den Teilnehmern der Konferenz recht schnell heiß und kalt, was nicht nur an den durch südlichen Fön unterstützten sommerlichen Temperaturen in München lag.

Der Preis für TD Mobile wird bei 3.195 € liegen. Hierfür erhält der Kunde eine Entwicklungsumgebung, mit der eine unlimitierte Anzahl von Anwendungen für eine unbegrenzte Anzahl von Anwendern erstellt werden kann. Die Verfügbarkeit von TD Mobile wurde auf das erste Quartal 2014 festgesetzt.

Auf der MD-Roadshow im November 2013 wird das neue Produkt (aber auch Team Developer 6.2/6.3 und SQLBase 11.8/12) ausführlich vorgestellt.

Bei Fragen stehen wir unter (+49) – 0 81 22 / 97 40-0 oder unter info@md-consulting.de zur Verfügung, Ihre Ansprechpartnerin: Frau Evelyn Ertel.